Vortrag, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, 2011
Als ich gefragt wurde, an dieser Reihe, die unter den schönen Titel „Gastfreundschaft„ zusammengefasst ist, teilzunehmen, spürte ich eine für mich selbst überraschende Verlockung, zuzusagen. Es war wie ein schöner Moment der Wiederentdeckung der Leichtigkeit. Die Begründung dafür lag an dem großen Kontrast, den das Thema dieser Runde zu vielen anderen Anlässen, zu den ich in den letzten Zeit eingeladen werde, aufwies.
Ich saß vor meinem Rechner, hatte wie üblich für das letzte Jahr einige beunruhigende Nachrichten über die Situation der oppositionellen Gefangenen im Iran gelesen, zahlreiche inflationäre Emails der Cyber-Aktivisten, die sich mit dem Thema Iran beschäftigen, überflogen und weggeklickt, die alltägliche Verwaltungsarbeit bezüglich meiner Künstler Karriere und meines politischen Aktivismus erledigt.- Mitten in dieser vereinnahmenden Struktur begegnete mir der Begriff Gastfreundschaft, der mich animierte und mich weich und durchlässig stimmte.
Es war, als ob alle schönen und romantischen Bilder der Salons, der orientalischen Teehäuser und dergleichen einladende Atmosphären, die sich in meinem Gedächtnis irgendwo verkrochen hatten, funkeln würden, um mich zu verführen, mich in eine Sphäre der Geborgenheit zu führen, wo ich nicht unter Druck gesetzt würde und mir keine dringliche Handlung abverlangt würde.
Ich sagte aus einer inneren Lust zu, um mich dieser Verlockung zu öffnen. Die klischeebehaftete Romantik, die mich in Bann gezogen hatte, konnte ich zuerst nicht durchschauen. So groß war mein Sehnsucht nach Leichtigkeit geworden.
Später, als ich nach einem Titel für meinen Beitrag gefragt wurde und dafür eine verbindliche Rahmenbedingung festlegen sollte, merkte ich, dass die Leichtigkeit mir nach und nach entwischte.
Es geschah, als ich den Begriff Gastfreundlichkeit in Zusammenhang mit der Reisenden, der Fremde setzte und aus meinen eigenen, langjährigen Erfahrungen als Reisende und Fremde schöpfen wollte. Dann öffnete sich ein Vakuum zwischen meiner schönen Vorstellung von Gastfreundschaft und meinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen als Reisende.
Eine Reisende, die hier oder dort, in Deutschland und im Iran, trotz aller Verstrickungen und Verbindungen ein Stück Fremdheit in sich trägt. Ich merkte, dass meine abstrakte Vorstellung kaum meiner Realität standhalten konnte.
Nun möchte ich dieser Runde einige Ausschnitte aus meinen Erfahrungen darlegen, aus der diese Krise zwischen Vorstellung und Realität entstanden ist.
Die Frage nach meiner eigenen Bereitschaft, Gastfreundschaft auszuüben, bleibt in diesem Zusammenhang hypothetisch und sogar irrelevant, da ich in diesen Erzählungen als Fremde in der Position eines Objektes stehe, in der mir Gastfreundlichkeit entgegengebracht oder verweigert wird.
Ich bin im Iran geboren und aufgewachsen. Als junge Erwachsene und vor langer Zeit bin ich aus meinem Land und seinen Zwängen ausgebrochen. Es waren politische und kulturelle Zwänge, die eine freie Entfaltung in gesellschaftlicher aber auch individueller Hinsicht erschwerten, und sogar verhinderten.
Für das regierende System war ich eine Unartige. Ich gehörte zu denjenigen, die ihre Identität nicht nach Außen tragen durften und durch die bestimmende Macht und ihre Propaganda als Verräter dämonisiert wurden. Es herrschte eine ornamentale Struktur, die ihre festgesetzten Bedingungen aufzwang und Andersartigkeiten als Aufweichung der heiligen, schönen, Ordnung verurteilte.
In so einem totalitären System, das alle Zwischenräume in den menschlichen Beziehungen von oben reguliert, ist wahrhaftige Gastfreundlichkeit, die Offenheit voraussetzt, kaum vorhanden. Sie verkommt sehr oft in oberflächliche Rituale und verbale Floskeln. Sogar in dieser geschrumpften Form kann ihre Ausübung zum Verhängnis werden.
Meine persönlichen Möglichkeiten, mich in diesem reglementierten Raum unauffällig zu verhalten, waren besonderes begrenzt, da ich aus einer bekannten Dissidenten Familie stamme. Oft reichte allein mein Name bei der Vorstellung, um aufgespürt und als unartig ausgeschlossen zu werden.
Ich verließ das Land.
Wie viele andere Auswanderer suchte ich nach dem gelobten Land. Einem Ort, dem ich mich anvertrauen könnte und wo ich mich befreit von Zwängen würde entfalten dürfen.
Dem Auswandern folgt aber kein selbstverständliches Ankommen. Das musste ich erst erfahren und dessen desillusionierende Wirkung kennen lernen. Ich kann mich nicht erinnern, ob auf der langen Liste meiner Erwartungen der neuen Situation gegenüber, Erfahrung von Gastfreundlichkeit entstand oder nicht. Aber Offenheit und Neugier, die doch mit Gastfreundlichkeit verwandt sind, hatte ich schon erwartet. Es kam aber zunächst anders. Ich erfuhr höfliche Absagen und hinter kultivierten Verhaltensweisen getarnte Ignoranz.
Ins neue Land zugereist war ich auf die Summe meiner Unfähigkeiten und Unzulänglichkeiten reduziert. Meine Fremdheit bot kein Angebot und keine verborgenen Potentiale an, die hätten entdeckt werden können.
Es kam mir vor, als ob ich aus unterschiedlichen Hohlräumen bestünde, die gefüllt werden sollten. Gefüllt mit Normen der neuen Gesellschaft, mit Krankenversicherungsnachweis, Einwohnermeldeamtsbescheinigung, amtlichen Bestätigungsbescheinigungen meiner Zeugnisse, Zulassung zum Studium und der passenden Aufenthaltsbefugnis.
Meine anfänglichen Begegnungen mit der neuen Gesellschaft waren eher einschüchternd und hemmend. Die Erfahrung von Gastfreundlichkeit war auf einem Stempel auf meinen Reisepass reduziert, den ich stets mittragen und bei Kontrolle vorzeigen sollte.
Schon früh wurde mir klar, dass Aufnahme durch Leistung ermöglicht wird, und so wurde ich zu einer ehrgeizigen Ausländerin, die stets um Leistung und Anpassungsfähigkeit bemüht war. Das Ersatzwort Integration kannte ich damals noch nicht.
Nach einigen höflichen Absagen von unterschiedlichen Hochschulen, bekam ich einen Platz zum Aufbaustudium an der Offenbacher HFG. Das verdankte ich nicht zuletzt dem engagierten Einsatz eines Professors. Er hatte sich rasch einen Stapel Abbildungen meiner Arbeiten aus meiner iranischen Studienzeit angeschaut, mir einige Fragen gestellt, die ich nur in gebrochenem Deutsch beantworten konnte, und sagte zu.
In den ersten Monaten meines Studiums waren meine Kommilitonen distanziert nett zu mir. Sie gaben Tipps, bemüht langsam, in deutlicher, deutscher Sprache. Während dieser Zeit hatte ich das Gefühl, neben mir zu stehen, und durchlebte eine stumme Phase der Identitätskrise. Die wichtigste Errungenschaft meines Lebens, mein Selbstbild als Künstlerin, war nicht mehr real. Ich fühlte mich von meiner Kunst verraten. Alles, was ich produzierte, schien manieristisch, und die Vorgänge meiner Arbeit mechanisch. Die Resultate waren krampfhafte Reproduktionen des Vergangenen, das sich dem Neuen nicht öffnen konnte.
Der Professor erschien einmal die Woche, schaute auf die Arbeiten der Studierenden, vernichtete oder lobte. Er sprach über aktuelle Ausstellungen und Thesen, zeigte neu erworbene Kataloge oder seine eigenen Bilder. Er war sichtlich bemüht, die Horizonte zu erweitern.
An einem Tag zeigte er Bilder von seiner Afrika-Reise – Landschaften, Städte und Dörfer, Menschen und ihre Armut. Eine besondere Reihe bestand aus Aufnahmen eines Mannes, dem er tagelang nachgegangen war. Ein Schwarzafrikaner, den er sitzend, stehend, gehend, liegend, in einer Bekleidung aus zusammengebundenen Getränkedosen, aufgenommen hatte. Der Professor sprach über den Stolz und Besonderheit dieses Fremden, und die Geräusche seiner Bewegungen.
In seiner Erzählung entdeckte ich meine Verwandtschaft zu diesem Mann. Ich schöpfte den Verdacht, dass mich der Professor, bewusst oder unbewusst, wegen dieser Verwandtschaft in seiner Klasse aufgenommen hatte: Ich war eine Repräsentantin des Exotischen, die man beobachten und erforschen konnte. Plötzlich ahnte ich die unausgesprochene Bedingung, die meiner Aufnahme und seiner Gastfreundlichkeit unterlag.
Auch wenn diese zynische Erleuchtung sich im Laufe der Zeit relativieren konnte, habe ich von meiner Verwandtschaft zu diesem schwarzen Mann etwas beibehalten, das meine Selbstwahrnehmung als Künstlerin beeinträchtigte.
Später, als ich mich mit größerem Selbstverständnis in der neuen Gesellschaft behaupten konnte, konnte ich meine persönlichen Erfahrungen und Empfindungen in umfassendere Zusammenhänge setzen und sie benennen. Das Feld der interkulturellen Begegnung und Interaktion ist vorbelastet. Es ist immer noch durch Klischees und Floskeln besetzt, die zum Kaschieren der auswuchernden „Blinden Flecken“ dienen. Jeder Versuch interkultureller Interaktion birgt daher die Gefahr des Missbrauchs. Jeder Ansatz wird zu einer Gratwanderung zwischen Wahrnehmbarem und Illusion. In einem solchen Kontext kann Gastfreundlichkeit zu Täuschung verkommen- zu einer Tarnung der strukturellen Schieflage.
Die Vorurteile und Erwartungen, die Fremden entgegen gebracht werden, üben eine manipulierende Wirkung auf deren Selbstbild aus. Meine eigenen Reaktionen auf solche befremdlichen Projektionen schwankten zwischen optimistischem Aktionismus und zynischer Renitenz. Ich wurde noch ehrgeiziger und entdeckte in dieser Krise ein Feld für schöpferische Auseinandersetzung, das mich nach und nach zu einigen meiner künstlerischen Ansätze führte.
Durch die Deplatzierung tradierter Zeichen ethnischer und geschlechtlicher Zuschreibungen, versuchte ich die Instabilität ihrer Bedeutungen sichtbar zu machen und gegen den Duktus dieser Ornamentik Irritationen herbeizuführen. Ich bemühte mich, Misstrauen zu wecken und so einer einfachen Vereinnahmung und inhaltlichen Simplifizierung entgegenzuwirken.
Meine Arbeit wurde aber auch stark von einem Einschnitt in meiner Biographie beeinflusst. Meine Eltern, die oppositionelle Politiker waren, fielen 1998 einer Serie politischer Morde zum Opfer, die durch Geheimdienstbeamten der Islamischen Republik ausgeführt wurden. Meine seitherigen Bemühungen um Aufklärung dieses politischen Verbrechens in einer Atmosphäre der Gewalt und Arroganz hat meine Wahrnehmung, nicht nur was die Vorgänge im Iran betrifft, sondern auch im Kontext der politischen Zusammenhänge im Westen geprägt: Die unzureichende Effektivität der demokratischen Verfahrensweisen und Institutionen hat in meinem Bewusstsein eine gewisse Desillusionierung bewirkt.
Die Wahrnehmung von Krise als Dauerzustand verlangte eine kritische Auseinandersetzung mit der Welt, die ständig auf Authentizität überprüft werden sollte, damit die Haltungen und Handlungen nicht zum Klischee ihrer selbst werden. Dieser Prozess gestaltete mein Denken und meine Arbeit und brach die Barrieren zwischen dem Künstlerischen und dem Politischen.
Die Symbiose von politischen und künstlerischen Komponenten in meiner Arbeit, die ihre biographischen Voraussetzungen offen zeigte, hatte polarisierende Wirkungen beim Publikum. Es wurde bestätigend aufgenommen oder missbilligend abgelehnt. Die Kritik richtete sich oft auf das Biographische, das als Zumutung und Aufdringlichkeit oder Begrenztheit abgelehnt wurde.
Gastfreundlichkeit, wenn dieser Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt angebracht wäre, entlarvte sich oft als eine aus Mitleid resultierende Duldung.
Wenn Ablehnung sich nicht auf meine künstlerische Arbeit bezog, sondern Ausdruck einer ignoranten und ausgrenzenden Haltung meiner Lebensgeschichte gegenüber war, ließe sich dieses Verhalten auch als Mangel an Gastfreundlichkeit interpretieren. Ein Beispiel liefert dieses Ereignis:
Im Dezember 2002 erschien ein umfassender Bericht im Spiegel über meine Reise nach Teheran, die anlässlich des dritten Jahrestages der Ermordung meiner Eltern stattfand. Die Versammlung an diesem Tag, an der Tausende von Menschen teilgenommen hatten, wurde von mehreren organisierten Schlägertruppen der Fundamentalisten attackiert. Der Journalist, der dieser Versammlung beigewohnt hatte, beschrieb sehr plastisch die „bürgerkriegsähnlichen“ Auseinandersetzungen und statuierte dieses Ereignis als Exempel für eine aufkeimende Konfrontation in der politischen Landschaft des Landes.
Der Artikel erfüllte mich mit Dankbarkeit und Zuversicht. Er war ein eindeutiger Erfolg für meinen langjährigen beharrlichen Ansatz gegen das Vergessen. Und ein Beweis für die Relevanz des Themas in der deutschen Öffentlichkeit.
Ich wohnte damals in einer bürgerlichen Siedlung an Bornheimer Hang in Frankfurt. Der Artikel sorgte zuerst für Unruhe in meiner Nachbarschaft, die aber sehr schnell in feindselige Reaktionen mir gegenüber ausartete. Meine Nahbarn fühlten sich in meiner Nähe bedroht von möglichen Attacken der Islamiten aus Iran. Viele Gespräche wurden in meiner Abwesenheit geführt, deren Gift in der Luft lag, wenn ich durchs Treppenhaus ging. Die Polizei und das BKA wurden eingeschaltet. Es wurden sogar bei der für die Siedlung zuständigen Baugenossenschaft Mietminderungen beantragt, da das Haus nach Meinung einiger Mieter durch meine Anwesenheit als „gefährdetes Objekt“ hätte eingestuft werden können.
Auch wenn ich mich am Anfang gegen einen Umzug wehrte, lastete die Erfahrung anhaltend auf meinem Heimgefühl und verjagte mich letztendlich aus diesem Haus.
Wenn man mich in dieser Phase nach Gastfreundlichkeit gefragt hätte, hätte ich nur zynische Bemerkungen machen können.
Solchen ausgrenzenden Erfahrungen kann ich aber auch viele völlig konträre Begegnungen entgegenhalten. Ich habe im Laufe der Jahre viel Zuspruch, Solidarität und Unterstützung erfahren. Ich fand auf meinem Weg viele Verbündete und Freunde, und begegnete Gesprächspartnern, die mein Denken und meine Ansätze bereicherten.
Die Benennung diese Begegnungen stimmt für mich aber nicht mit der Idee von Gastfreundlichkeit überein. Hier handelt es sich viel mehr um die Entdeckung von Gemeinsamkeiten, um ein selektives Aufgenommenwerden, das Voraussetzung für die Vertiefung jedes Dialoges ist. Das Fremdsein wird dadurch verhandelbar und tritt aus seinem starren Raster heraus.
In diesem Bedeutungshof sehe ich auch die beachtlichen Stipendien, die ich im Laufe die Jahre erhalten habe. Sie boten mir nicht nur die Möglichkeit, meine Ansätze zu verfolgen, sondern betteten sie in den hiesigen Kulturbetrieb ein. Dadurch wurde ihre Relevanz für die Gesellschaft, in der ich lebe und arbeite, anerkannt und meine Zugehörigkeit ermöglicht.
Auch wenn dieser Prozess eine gewisse Gastfreundlichkeit voraussetzte, hatte er sich doch in seinem Fortschreiten weit davon entfernt. In diesem Zustand der Zugehörigkeit ist Gastfreundlichkeit schon längst nicht mehr maßgeblich.
Schwer wird es, wenn diese erarbeitete Zugehörigkeit auf eine diskriminierende Weise in Frage gestellt wird. Wenn der Zugehörige erneut in das Fremdsein zurückgewiesen wird. Es ist eine autoritäre Handlung, die die Rahmenbedingungen einer Beziehung einseitig und mit großer Arroganz bestimmt:
In dem Jahr beispielsweise, als ich das Stipendium der Villa Massimo, eine der prominentesten Auszeichnungen im deutschen Kulturbetrieb, erhalten hatte, machte ich eine bittere Erfahrung mit der Ausländerbehörde. Mein Antrag auf Niederlassungserlaubnis, der mir ein dauerhaftes Bleiberecht in diesem Land hätte zusichern können, wurde abgelehnt. Als Begründung nannte man das Stipendium: Mein Lebensunterhalt sei abhängig von Staatszuwendungen und nicht selbstständig zu bestreiten. Ich bin mir sicher, dass die finanzielle Selbstständigkeit eines deutschen Kollegen hier nicht in Frage gestellt, sondern bestätigend anerkannt worden wäre.
In so einer Situation erscheint das mühsam erreichte Zugehörigkeitsgefühl sehr fragil, sogar wie eine verlogene Täuschung.
Aber auch eine Zugehörigkeit kann zu Verhängnis werden. Zum Beispiel für eine Ausland Iranerin, so wie ich im Iran immer wieder bezeichnet werde.
Für das herrschende System bin ich ein unbequeme Person, die stets beobachtet und immer wieder in die Schranken gewiesen werden soll. Die Einschränkungen werden mir im Rahmen von Vorladungen diktiert.
Oft bei solchen Verhörsitzungen musste ich mir den Vorwurf anhören, dass ich mich durch meinen langjährigen Aufenthalt im Ausland von den Realitäten des Landes entfernt hätte. Es folgt dann immer eine entschuldigende Geste, die Verständnis und Geduld suggeriert. Sie begründen ihre Geduld mir gegenüber mit ihrer Gastfreundschaft. Wenn ich diese Geduld aber mit meiner Hartnäckigkeit strapaziere, folgt ein warnender Denkzettel.
Dann verhängt man das Ausreiseverbot über mich. Ein Prozess, in dem meine Zugehörigkeit zum Iran als Druckmittel gegen mich eingesetzt wird.
Und so bleibt für mich der Begriff der Gastfreundlichkeit wie ein angenehmer, schöner, aber auch flüchtiger Kuss, dessen befreiende Wirkung zwischen den Realitäten meines Lebens eingeklemmt ist, zwischen Aufenthaltsbefugnis und Ausreiseverbot.
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