Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 7.3.–21.6.2020

Blog 2020-03-11

Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Badens


Die großangelegte Schau präsentiert nicht nur Gegenstände des Alltags, wie etwa alte Barbierschüsseln, Badheizer oder Hammamsandalen, sondern auch hochkarätige Kunstwerke von Albrecht Dürer über David Hockney, Joseph Beuys und Nan Goldin bis hin zu Paul Chan, Monira Al Qadiri und Thomas Demand. Nach Sektionen thematisch und räumlich gruppiert, eröffnet sich so ein weitverzweigtes Beziehungsgeflecht. Darin scheinen politische Implikationen des Badezimmers auf, Geschlechterfragen und Blickbeziehungen, künstlerische Rituale und auch Spielarten des Orientalismus und seiner exotisch anmutenden Vorstellung des Fremden und Schönen; meist in Form des weiblichen nackten Körpers. So werden beispielsweise Gemälde von Émile Bernard, Maurice Bouviolle oder Jules Migonney vor einer Wandtapete der iranischen Künstlerin Parastou Forouhar präsentiert, auf der zahllose Augen und verhüllte Körperumrisse aus kalligrafisch geschwungenen Linien hervortreten – und somit das vermeintlich exotisch Andere entlarven.
(Text: Kunsthalle Baden Baden)